Liebe Bürgerinnen und Bürger,

aller Augen sind bereits auf die kommenden Feiertage gerichtet, auf das Fest im Familien- oder Freundeskreis, auf ein paar Tage Entspannung und Besinnlichkeit. Die Hektik der Vorweihnachtszeit legt sich langsam und wir haben wieder ein Ohr für die alten und eigentlich ganz aktuellen Botschaften dieses Festes. Auch fragen wir uns in dieser Zeit zwischen den Jahren, was das alte Jahr gebracht hat und was das neue bringen wird, für uns persönlich und unsere Familie, aber auch für unsere Gemeinde und das Land, in dem wir leben und tätig sind.

Wenn wir auf dieses Jahr zurückblicken, denken wir an den verheerenden Großbrand in der Steiner Straße, der uns alle erschüttert hat. Für die Betroffenen ein schwerer Schicksalsschlag, aber auch für Außenstehende ein beängstigendes Szenario. Gleichzeitig jedoch haben wir erlebt, wie Menschen einander helfen und trösten, eine Welle der Hilfsbereitschaft kam auf und die Menschen in unserer Gemeinde standen füreinander ein. So hat dieses schlimme Ereignis doch auch etwas, das uns hoffnungsvoll stimmt. Nämlich die Erkenntnis, dass Zusammenhalt in Walzbachtal großgeschrieben wird.

Auch die Bilanz von Walzbachtal hat Positives wie Negatives zu verbuchen. 

Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, kennen die Herausforderungen unserer Gemeinde, die sich vor allem mit den Stichworten sinkende kommunale Einnahmen und einer schwierigen Finanzlage umreißen lassen. Aber Sie kennen auch unsere Stärken, die Kreativität, die Entschlusskraft und das Engagement, das uns ausmacht.

Ein ganz besonderes Highlight in diesem Jahr war Jugend entscheidet – ein Format, das es Jugendlichen ermöglicht, aktiv an der Gestaltung ihrer Gemeinde mitzuwirken und ihre Ideen sowie Vorschläge in den politischen Entscheidungsprozess einzubringen. Dies ist ein Beispiel für gelebte Demokratie und politische Teilhabe der Jugend, ein Ereignis, das sowohl die Teilnehmer als auch die Verantwortlichen nachhaltig begeisterte. Wir konnten außerdem ein besonderes Jubiläum feiern: 1000-jährige Ersterwähnung Wössingen und Jöhlingen und veranstalteten ein großes Familienfest. Dank der Mitwirkung unserer Walzbachtaler Vereine wurde das Fest zu einem vollen Erfolg. 

Im Juni wählten wir einen neuen Gemeinderat, der seitdem in zahlreichen Sitzungen und Ausschüssen gute Arbeit für Walzbachtal leistet. Im Frühjahr eröffnete die neue Lidl-Filiale in Wössingen und bereichert seitdem das Versorgungsangebot in unserer Gemeinde. Ein ganz besonderes Event war auch das Jubiläum unserer Feuerwehr. Der wunderbare Festumzug riss uns alle mit und wird uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben.

Wenn wir auf unser Walzbachtal blicken, sehen wir: viele Bürgerinnen und Bürger setzen sich ein für andere und für lohnende Ziele. Ihr Wirken auf karitativem, kulturellem und sportlichem Gebiet trägt entscheidend zur Lebensqualität von Walzbachtal bei. Sie machen das freiwillig, sie fragen nicht, was sie das kostet oder welchen Vorteil ihnen das bringt. Sie zeigen, dass die alten Werte, die wir bereits aus der Weihnachtsbotschaft kennen und die auch in anderen Religionen hochgehalten werden, heute nach wie vor gültig sind. Sie beweisen, dass unsere Gesellschaft nicht so kalt und egoistisch ist, wie ihr manchmal nachgesagt wird.


Ich möchte daher allen von Herzen danken, die das ganze Jahr über an andere denken, die sich für ihre Mitmenschen und das Gemeinwohl engagieren, die daran mitwirken, dass Walzbachtal eine lebens- und liebenswerte Gemeinde ist.

Unser Land, unsere Gemeinde steht auch im kommenden Jahr vor großen Herausforderungen. Dafür brauchen wir Aufbruchstimmung, Flexibilität und Wagemut. Die Veränderungen, die auf uns zukommen werden, bieten neue Chancen, bringen aber auch Verunsicherungen mit sich, und die Betroffenen wollen das Gefühl haben, mit ihren Problemen ernst genommen zu werden. Sie wollen ein Ziel sehen, das alle anspricht. Denn eine Gesellschaft ist kein Wirtschaftsunternehmen, ihr Zusammenhalt speist sich aus Solidarität und Mitmenschlichkeit.

Es gibt hier in Gesellschaft wie Politik viel Bereitschaft zu gemeinsamem Handeln, um unsere Herausforderungen anzupacken; es gibt viel uneigennütziges Engagement in unserem Land und in unserer Gemeinde; es gibt viele Menschen, die sich an den Werten orientieren, die in der Weihnachtsbotschaft formuliert sind. Das bietet, wie ich finde, Anlass genug, mit Zuversicht in die Zukunft zu schauen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit, frohe Festtage und alles Gute für das neue Jahr.

Herzlichst, Ihr Bürgermeister

Timur Özcan