Die Wärmewende, hin zu einer Dekarbonisierung des Energiesystems und somit einer klimaneutralen Wärmeversorgung, ist wichtiger Bestandteil des Klimaschutzes. Kommunen, verantwortlich für die Wärmeplanung, kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Mit der kommunalen Wärmeplanung unterstützt die Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe die Gemeinde Walzbachtal die Wärmewende vor Ort zu strukturieren und ihre Klimaziele zu verabschieden. Neben den aktuell schon laufenden Aktivitäten wird so gemeinsam ein strategischer Fahrplan entworfen um die Wärmeversorgung für die kommenden Jahrzehnte zukunftsfähig zu gestalten.
Der Prozess umfasst vier Elemente: eine Bestandsanalyse ermittelt die aktualisierten Daten über den Wärmebedarf und Wärmeverbrauch, daraus resultierenden Treibhausgasemissionen sowie Informationen über den Gebäudebestand und die Versorgungsstruktur aus Gas- und Wärmenetzen. Im Rahmen der darauffolgenden Potenzialanalyse werden Möglichkeiten für Energieeinsparungen ermittelt, lokal verfügbare Potenziale der erneuerbaren Energien sowie Abwärme geprüft. Im Anschluss erfolgt die Aufstellung eines Zielszenarios zur Deckung des künftigen Wärmebedarfs, welches die Beschreibung der benötigten Versorgungsstruktur bis zum Jahr 2040 (Landesziel) beinhaltet.
Am Ende wird eine Wärmewendestrategie inklusive Walzbachtaler Klimaschutzziele ausgearbeitet, die konkrete Maßnahmen, Umsetzungsprioritäten und einen Zeitplan umfasst. Oberstes Ziel ist es den Prozess der Wärmeplanung und die daraus resultierenden Maßnahmen mit anderen Vorhaben der Kommune zu koppeln.
Die Gemeinde Walzbachtal hat bereits 2023 mit der freiwilligen kommunale Wärmeplanung begonnen, bevor die kommunale Wärmeplanung zum 01.01.2024 verpflichtend wurde. Die Erstellung des Energieplans, der die Grundlage für die kommunale Wärmeplanung darstellt, ist aktuell in Bearbeitung.
Hier gibt es weitere Informationen zum Energieplan.
Gesundheit - Mit geeigneter Dämmung und Lüftungskonzepten erreichen Sie hohe Luftqualitäten in den Räumen.
Behaglichkeit - Schallschutz, Wärmeschutz im Sommer und Winter und ein gutes Raumklima steigern die Lebensqualität.
Klimaschutz - Durch einen geringen Energieverbrauch und den Einsatz erneuerbarer Energien schützen Sie unser Klima.
Ressourcenschutz - Mit nachhaltigen, regionalen und möglichst recyclebaren Baustoffen schonen Sie unsere natürlichen Ressourcen.
Naturschutz - Eine „grüne“ und artenreiche Fassaden-, Dach- und Gartengestaltung fördert die Artenvielfalt und senkt durch mehr Wasserretention die Überschwemmungsgefahr.
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Jeder Beitrag zählt: Energie sparen trägt dazu bei, den Bedarf an Gas, Kohle und Öl zu verringern, energiepolitisch unabhängiger zu werden, Geld zu sparen und das Klima zu schützen. Denn: die beste Energie ist die, die wir gar nicht erst verbrauchen.
Unsere Gemeinde nachhaltig und gerecht für alle zu gestalten, ist eine der größten Aufgaben der Gegenwart und Zukunft. Unser Ziel bis 2035 eine lebenswerte treibhausgasneutrale Kommune zu sein, kann nur erreicht werden, wenn wir alle gemeinsam daran mitwirken. Aus diesem Grund hat der Gemeinderat die Etablierung eines Energiebeirats beschlossen.
Der Energiebeirat ist ein Forum für die gemeinsame Diskussion und Entwicklung von Visionen, Zielen und Ideen für den Klimaschutz vor Ort und somit eine wichtige Säule für mehr Klimaschutz in Walzbachtal.
Das Gremium berät die Gemeinde Walzbachtal bei der Umsetzung der Energiewende auf örtlicher Ebene. Der Energiebeirat wird durch die Verwaltung bei Themen beteiligt, die seinen Aufgabenbereich betreffen. Zu den entsprechenden Tagesordnungspunkten in den kommunalen Beschlussgremien kann der Beirat Stellungnahmen abgeben.
Erfreulicherweise gingen bei der Gemeindeverwaltung zahlreiche Bewerbungen äußerst qualifizierter Kandidaten ein, sodass am 18.12.2023 durch den Gemeinderat sechs Mitglieder für den Energiebeirat bestimmt werden konnten.
Mit der konstituierenden Sitzung am 29.01.2024 nahm der Energiebeirat seine Tätigkeit auf.
Der Energiebeirat steht für:
und die Bereitschaft sich zum Wohl der Gesellschaft zu engagieren
Geschäftsordnung des Energiebeirats der Gemeinde Walzbachtal
Am 12.05.2023 fand auf dem Kirchplatz in Jöhlingen eine Bürgerberatung zum Thema Photovoltaik durch die Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe statt.
Die Aktion wird am Freitag, den 14.06.2024 auf dem Rathausplatz Wössingen von 13:00 bis 18:00 Uhr wiederholt. Weitere Informationen folgen.
Bezüglich der in Frage kommenden Förderprogramme können interessierte Bürger bei der
Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe
Hermann-Beuttenmüller-Str. 6
75015 Bretten
https://zeozweifrei.de/die-agentur/
Telefon: +49 721 93699600
E-Mail: info(at)uea-kreiska.de
Auskünfte einholen.
Die Erweiterung des Ausbaus von Photovoltaikanlagen auf kommunalen Liegenschaften ist eine weitere Maßnahme des Klimapolitischen Arbeitsprogramms der Gemeinde Walzbachtal zur Erreichung des Ziels der Klimaneutralität bis 2035.
Dabei ist zu beachten, dass Photovoltaikanlagen besonders dort attraktiv sind, wo auch ein großer Verbrauch stattfindet. Allerdings werden auch geeignete Dächer und eine belastbare Gebäudestatik benötigt.
Im Juni und Juli 2023 wurden auf den Dächern des Baubetriebshofs, der Kommunalen Kindertagesstätte Moby Dick und den beiden Gebäuden der Anschlussunterkunft Gageneck Photovoltaikanlagen installiert.
Jede Anlage hat eine Leistung von 9,96 Kilowatt-Peak und ist für den gezielten Eigenverbrauch gedacht. Die Abteilung Bauen und Technik der Gemeinde Walzbachtal überwacht die Anlagen selbst. Durch eigenes Monitoring, Überwachung und Anlagenmanagement können Fehlfunktionen schnell erkannt, beseitigt und eine Optimierung der Anlagen gewährleistet werden.
Für die Installation und Inbetriebnahme wurde eine Investition von 60.000,00 Euro getätigt.
„Mit der Umsetzung der Maßnahmen geht die Gemeinde Walzbachtal mit gutem Beispiel voran und wird ihrer Vorbildfunktion gerecht“, freut sich Bürgermeister Timur Özcan.
Als nächstes wird die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Walzbachschule in Jöhlingen geprüft.
Am Freitag, den 07.06.2024 konnten sich die Walzbachtaler Bürgerinnen und Bürger von 13:00 bis 18:00 Uhr auf dem Rathausplatz von einem Expertenteam der Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe (UEA) kostenfrei rund um das Thema Photovoltaik beraten lassen. Die Veranstaltung wurde bereits zum zweiten Mal von der Gemeindeverwaltung organisiert und von der UEA erfolgreich durchgeführt.
Das Angebot wurde auch dieses Mal rege genutzt, sodass die Berater an dem Stand fünf Stunden lang in intensiven Einzelgesprächen zu Kosten oder Vorgehen bei der Anschaffung einer PV-Anlage auf dem eigenen Dach, Balkon-PV oder aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen beraten konnten.
Bürgermeister Özcan freute sich über die positive Resonanz und überzeugte sich selbst vor Ort vom umfangreichen Beratungsangebot. Er dankte den Beratern der UEA für Ihren Einsatz und betonte die Wichtigkeit des Ausbaus von erneuerbaren Energien im privaten Bereich.
Mehr Informationen und weitere Beratungsangebote für Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen finden Sie unter www.zeozweifrei.de
Seit Januar 2013 wird der Strom- und Wärmebedarf der öffentlichen Gebäude am Kirchplatz in Jöhlingen durch ein Blockheizkraftwerk bedient.
Es deckt ca. 68 Prozent des Gesamtwärmebedarfs von 640.000 Kilowattstunden ab und erzeugt mit der Abwärme jährlich 220.000 Kilowattstunden Strom. Dies entspricht dem Jahresbedarf von 55 Haushalten. Mit dem erzeugten Strom werden ca. 65 Prozent des eigenen Strombedarfs der angeschlossenen Gebäude (Alte Schule, Walzbachschule, Schulsporthalle, Kinderhaus Arche, Altes Rathaus und Speyerer Hof) gedeckt. Da diese Gebäude aufgrund ihrer Nutzung keinen gleichmäßigen Strombedarf haben, wird der Rest des erzeugten Stroms in das öffentliche Netz eingespeist.
Im Jahr 2011 hat die Gemeinde Walzbachtal die Straßenbeleuchtungsanlage durch den Einsatz hocheffizienter LED-Technologie modernisiert.
Von den insgesamt vorhandenen 1.320 Lichtpunkten wurden 830 veraltete HQL- Leuchten mittels neuester LED-Technik modernisiert. Alle neuen Leuchten verfügen über eine 50 Prozent-Dimmung zur zusätzlichen Stromeinsparung in den späten Nachtstunden.
Die neuen Straßenleuchten wurden in zahlreichen Bemusterungen und Bewertungsuntersuchungen ausgewählt, da diese das derzeitige Maximum von Energieeinsparung, Modularität und Qualität vereinen.
Die erforderliche Beleuchtungsstärke kann durch Anordnung der unterschiedlichen Beleuchtungseinsätze (1-, 2-, 4-Einsätze) optimal an den jeweiligen Bedarf angepasst werden. Da die Beleuchtungseinsätze in allen Leuchten passen, wird sich künftig auch der Betriebsführungsaufwand und die Ersatzteilvorhaltung wesentlich vereinfachen.
Außerdem wird durch den Leuchtenaufbau das Licht verstärkt auf die öffentlichen Verkehrsflächen gelenkt und damit unerwünschte Blendwirkungen in Fenster von Wohnhäusern reduziert.
Durch den Einsatz der ausgewählten Leuchten wird der Energieverbrauch bei den ausgetauschten Leuchten um circa 85 Prozent reduziert.
Neben den finanziellen Einsparungen trägt die Gemeinde Walzbachtal mit einer CO2-Reduzierung von circa 190 Tonnen pro Jahr erheblich zum Klimaschutz bei.
Alle Leuchten verfügen über eine Dimm-Funktion, wodurch der Energieverbrauch in den späten Nachtstunden auf die Hälfte reduziert wird. Damit können in Nachtstunden alle Lampen in Betrieb bleiben, was zu einer Verbesserung der Ausleuchtung der Straßenzüge beiträgt.
Durch die Modernisierung konnte der Stromverbrauch der gesamten Straßenbeleuchtungsanlage im Jahr 2012 wie folgt reduziert werden:
Verbrauch Jahr 2011: ca. 402.800 Kilowattstunden (100 Prozent)
Verbrauch Jahr 2012: ca. 183.700 Kilowattstunden (45,6 Prozent)
Stromeinsparung = 55,4 Prozent (des Gesamtverbrauchs)
Die jährliche Stromeinsparung entsprach einem Betrag von ca. 50.000,00 Euro brutto.
Zur Umsetzung der Modernisierungsmaßnahme wurde eine Gesamtinvestition von 516.528,53 Euro erforderlich. Die Maßnahme wurde durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit mit einem Betrag von 201.641,55 Euro gefördert. Zusätzlich erhielt die Gemeinde einen Zuschuss aus dem Ausgleichstock in Höhe von 101.000,00 Euro.
Der Eigenanteil der Gemeinde beläuft sich damit auf 213.886,98 Euro.
Durch die Stromeinsparungen von jährlich etwa 50.000,00 Euro hat sich die Investition nach etwa 4 Jahren amortisiert.